Geschichte
Die Stadt Colditz besitzt eine wechselvolle Geschichte. Davon zeugen heute noch historische Bauten. Herzstück des Ortes ist der Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus, die Stadtkirche St. Egidien und die Friedhofskapelle St. Nicolai. Colditz ist eine über 5.000 Einwohner zählende Kleinstadt. Sie liegt zu beiden Seiten der Zwickauer Mulde. Der historische Stadtkern befindet sich auf der rechten Uferseite.
1046 | Erste urkundliche Erwähnung der Region Colditz als Burgwardbezirk „Cholidistcha“ |
12. Jh. | Entstehung einer Kaufmannssiedlung und der St. Nikolaikirche |
1265 | erstmalige Erwähnung der Stadt Colditz (civitas) |
1404
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Kauf der Herrschaft Colditz durch die Wettiner Eingliederung in die Markgrafschaft Meißen |
1504
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Großer Stadtbrand |
16. Jh. | Aufblühendes Tuchmacher- und Leineweberhandwerk |
1578/91
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Renaissancebau des Schlosses |
1602/22 | Witwensitz der Kurfürstin Sophie von Sachsen in Colditz und Rochlitz |
ab 18. Jh. | Verwendung Colditzer Tone auf kurfürstliche Anweisung in der 1710 gegründeten Meißner Porzellan-Manufaktur |
1800/03 | Das Schloss wird zum Armenhaus, dann als Landarbeiterhaus eingerichtet |
1804 | Erste Tonverarbeitung in der Colditzer „Steingutfabrik Thomsberger & Hermann“ |
1829 | Das Schloss wird Landesversorgungsanstalt für Geisteskranke |
1933/34 | Konzentrationslager der SA für 600 Antifaschisten im Schloss |
1936/37 | Reichsarbeitsdienstlager im Schloss |
1940/45 | Gefangenenlager für Offiziere der westlichen Alliierten (Oflag IVc) im Schloss |
1958 | Beginn der Porzellanherstellung |
1990 | 725 Jahre Stadt Colditz |
1996 | Schlossfest 950 Jahre Schloss Colditz |
2007 | Eröffnung der Europa- Jugendherberge Schloss Colditz |
Weitere Informationen zur Geschichte des Schlosses Colditz
Das Schloss Colditz, Wahrzeichen der Stadt, ist jahrhundertleang mit der Entwicklung dieser verbunden. Unter der Herrschaft von Kurfürstin Sophie von Sachsen erlebte es eine Blütezeit. Touristen aus der ganzen Welt, insbesondere aber aus Westeuropa, besuchen häufig diese historische Städte, da sie im 2. Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager für alliierte Offiziere war. Die Besichtigung der Fluchttunnel ist für Besucher immer wieder ein besonderes Erlebnis. Seiner internationalen Tradition bewusst werdend, öffnete sich die Stadt Colditz nach der Wende noch mehr ihren Gästen.
Der historische Stadtkern, mit seinen prächtigen im Renaissancestil errichteten Häusern, zeugt vom einstigen herrschaftlichen Glanz.
Markt:
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In der ersten Hälfte des 13.Jh., als Colditz von den Burgherren das Stadtrecht erhielt, dürfte der Colditzer Markt entstanden sein. |
Rathaus
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Es dominiert im Marktensemble. Sein Erdgeschoss ist geprägt von Gratnetz- und Sterngewölbe. |
Markt 3
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1775 gründete der Apotheker Ludwig Emanuel Eichenberg die Apotheke „Zum goldenen Engel“. |
Markt 8
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Das Gebäude hat ein Porphyrrundbogenportal, dessen Schluss-Stein „Bienenfleiß“ symbolisiert. |
Schlosscafé
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Die heutige Gaststätte wurde mit aufgesetzten Frontspießen um 1560 erbaut. |
Brauerei
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Das Gebäude besitzt eine Inschrift mit der Jahreszahl 1594 und eine sehenswerte Dachstuhlkonstruktion. |
Markt 13 |
Dieses Haus entstand um 1600 mit einem prachtvollen Renaissancegiebel. |
Markt 16 |
Hier hielten die Feldmarschälle Blücher und Yorck im Mai 1813 Kriegsrat. |
Markt 21
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Es ist ein ehemaliges Kanzleihaus. 1602 bezog es der Wittenberger Jurist J. B. Carpzov, den Kurfürstin Sophie v. Sachsen zu ihrem Kanzler berief. |
Untermarkt
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Der dreieckige Platz ging aus der Nikolaivorstadt hervor und wurde erst 1830 bebaut. |
Untermarkt 3
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Das verschieferte Giebelhaus spätmittelalterlichen Charakters mit schönem Portal trägt die Jahreszahl 1564. |
Untermarkt 10
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Das Gebäude mit der Jahreszahl 1742 ist von altersher eine Bäckerei und hat als Handwerkszeichen eine Brezel aus Rochlitzer Porphyrtuff. |
Postamt | Es wurde 1904 mit auffallender Sandsteinfassade gebaut. |
Sophienplatz
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Die Häuser stammen meist aus der Gründerzeit. Die Bürgerschule (heute Sophienschule (Oberschule) wurde 1886 erbaut. |
Topfmarkt | Hier steht ein interessantes Fachwerkhaus mit Andreaskreuzen (16. Jh.). |
Stadtmauer
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Dazu gehörten früher fünf Stadttore: Schul-, Töpfer-, Bader-, Hain- und Nikolaitor. Am Untermarkt, Richtung „Am Graben“ existiert ein 4m-hoher Stadtmauerrest. |
Bahnhof
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Die Eröffnung der Muldentalbahn und des historischen Bahnhofsgebäudes erfolgte 1875. |
Muldenbrücke
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1207 wurde sie erstmals erwähnt und 1932/33 als heutige Stahlbetonbrücke errichtet. In der Chronik sind etwa 30 Überflutungen ab 1306 erfasst. |
Badergasse/ Baderberg
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Hier war im 15./16. Jh. ein beliebter Ort, später die Ratsbaderei und bis zum 2. Weltkrieg mit 34 Geschäften die dominierende Einkaufsstraße der Stadt.
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Töpfergasse
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Töpfer mussten sich wegen Brandgefahr außerhalb der Stadttore niederlassen. Die Colditzer Töpferinnung wurde erst 1796 bestätigt. Es sind ein Rundbogenportal mit Sitznischen (1614), einfache Ständerfachwerke und ein seltener Ziegelzaun mit um 1900 gefertigten Formziegeln zu bewundern. |
Stadtkirche St. Egidien |
Die nach dem Heiligen St. Aegidius benannte Kirche wurde 1826 urkundlich erwähnt. |
Johann-David-Köhler-Haus
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Hier wurde am 18. Januar 1684 der berühmte Historiker und Begründer der wissenschaftlichen deutschen Numismatik und der Mitbegründer der Bibliothekswissenschaft Johann David Köhler geboren. |
Schlossgasse
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Ein malerisch schönes Fachwerkhaus aus dem 16. Jh. heißt im Volksmund wegen seines eigenwilligen Aussehens durch verformte Balken „Götzentempel“, „Lügenhaus“ oder „Hasenhaus“. |
Kirche St. Nicolai | Das wohl älteste Bauwerk der Stadt aus der Mitte des 12. Jh. wurde bis 1431 noch als Pfarrkirche genutzt. |
Kontakt
Stadt Colditz
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04680 Colditz
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